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Enerige & Management > Wärme - Wärmewende mit weiß-blauen „Besonderheiten“
Quelle: Pixabay
WÄRME:
Wärmewende mit weiß-blauen „Besonderheiten“
Bayerns Wirtschaftsministerium hat die Wärmestrategie bis 2040 für den Freistaat vorgelegt. Das 13-seitige Papier hebt die regionalen Stärken wie Geothermie, Biogas und Holz hervor.
 
Bayerns Heizungen sollen im Jahr 2040 klimaneutral sein. Wie dieses Ziel erreicht werden soll, dazu hat das Wirtschaftsministerium des Freistaats jetzt einen Plan vorgestellt. Mit der „Bayerischen Wärmestrategie“ will das Haus von Minister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen Weg bei der Wärmewende einschlagen, der „regionalen Besonderheiten“ Rechnung trägt. Einen Weg, der von dem der Bundesregierung deutlich abweicht.

In dem Strategiepapier bekräftigt das weiß-blaue Ministerium seine ablehnende Haltung gegenüber dem Energieeffizienz- (EnEfG) und Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das EnEfG sei „überflüssig, marktwidrig und gesamtwirtschaftlich schädlich“, heißt es. Das GEG überlaste Gebäudeeigentümer „durch übertriebene Sanierungszwänge und Heizungstauschpflichten sowie kleinteilige ordnungsrechtliche Vorgaben“.

Das Wort Wärmepumpe taucht auf den 13 Seiten aus Aiwangers Ministerium ein einziges Mal auf – in der Forderung, die Kombinationspflicht mit Biomasseheizungen abzuschaffen. „Die Wärmepumpe ist gut und richtig im Neubau oder in gut sanierten Häusern, während im älteren Bestand andere Heizsysteme sinnvoller sind“, wird der Minister in einer Pressemitteilung zitiert. Der Bundesregierung wirft er weiterhin vor, „einseitig vor allem auf die Wärmepumpe“ zu setzen.

Mehr Biomasse und Geothermie

„Die Wärmeversorgung im ländlichen Raum kann nicht dieselbe sein wie in den städtischen Gebieten und umgekehrt. Wir berücksichtigen diese unterschiedlichen Anforderungen und bekennen uns zu unseren regionalen Stärken wie Geothermie, Biogas und Holz“, so der Freie-Wähler-Chef. Er weist auf den traditionell hohen Anteil der Holzheizungen in Bayern hin. Die Nutzung von Biomasse und das Heizen mit Holz soll ausgebaut werden, „insbesondere in den Schwerpunktbereichen moderne Biomasseheizungen für Gebäude und bedarfsgerechte Wärmeerzeugung für Wärmenetze“, heißt es in dem Papier. Die Staatsregierung fördert mit dem „Pakt Holzenenergie Bayern“ die Nutzung von Holz.

Weiter voranbringen will man die Geothermie. Das Wirtschaftsministerium stellt sich vor, dass bis zum Jahr 2050 rund 25 Prozent der Wärme in Gebäuden mit Tiefengeothermie erzeugt wird.

Dass Erdgasverteilnetze stillgelegt werden, will Aiwanger verhindern: „Die bestehende Erdgasinfrastruktur hat einen Milliardenwert und darf nicht einfach rausgerissen werden.“ Biomethan oder die Umrüstung auf Wasserstoff sieht er als Perspektiven. „Die Nutzung von Wasserstoff in der Wärmewende auszuschließen, wäre zum jetzigen Zeitpunkt falsch und kurzsichtig.“ 
Zentraler Punkt der weiß-blauen Wärmestrategie ist überdies der Aufbau der Wasserstoff-Produktion. Das Ministerium weist in diesem Zusammenhang auf das bayerische Förderprogamm zu Errichtung von Elektrolyseuren und das Pilotprojekt „H2 Direkt“ hin, bei dem die Umrüstung des Erdgasnetzes auf 100 Prozent Wasserstoff erprobt wird.

Das Wirtschaftsministerium hat die „Bayerische Wärmestrategie: Energieplan Bayern 2040“  im Internet veröffentlicht.
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 23.10.2024, 13:59 Uhr

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